Unterwegs im Wald


naturnahe Grundschule mit Montessoripädagogik

naturnahe Grundschule

Grundschule sind vier Jahre Kindheit











TAGESABLAUF

6:30 bis 7:55 Uhr: Kinder werden gebracht

8:00 Uhr: Abmarsch zum Wald (zu unseren verschiedenen Waldplätzen)
Während der Wintermonate frühstücken wir im Kindergarten.
In den Wald geht es dann um 9 Uhr.

8:30 Uhr: Frühstück im Wald: Obst, Gemüse, Brot,
Tee (wird aus dem Kindergarten von den Erziehern mitgebracht)

9:00 Uhr Morgenkreis: Begrüßungslied, Kreis- und Bewegungsspiele,
Besprechen des Tages

9:15 Uhr bis 11:00 Uhr: Spiel- und Entdeckungszeit im Wald mit
begleitenden Angeboten
(Projektarbeit, Spiele, Gestalten, Musik, Märchen...)

11.00 bis 11:30 Uhr: wir verabschieden uns vom Wald und treten den
Rückweg zum Kindergarten an

11:30 Uhr : Mittagessen

12:00 Uhr: Mittagsschlaf

14:30 Uhr: Vesper

15:00 Uhr: Nachmittagsbetreuung bei schönem Wetter auf dem
Spielplatz, bei Regenwetter im Haus

bis 16:30 Uhr
: Kinder werden spätetestens von ihren Eltern abgeholt


SO LERNEN WALDKINDER ...


... Mathematik
Im Projekt "Garten" experimentiert Smilla: Wieviel Erde passt in die
Papprolle? Wieviele Hände Erde muss ich hinein stecken, damit sie
voll ist? Danach werden Erbsen gesät. Gar nicht so einfach! 10 Erbsen
im gleichen Abstand. Dann wieder 10 und schließlich eine neue Reihe.
Die Natur bietet viele M
öglichkeiten zum Ordnen, Zählen und
Experimentieren. Mathematik zum Anfassen!



... Musik
Jason hat sich die Drehtrommel geschnappt. Zusammen stellen wir ein
Gewitter nach: erst leise, spitze Töne für den Blitz, dann ein lautes
Orchester für den Donner. Tobias singt. Wir machen Rhythmusspielen
und nehmen Instrumente mit in den Wald. Ausserdem wird der
Tagesablauf durch zahlreiche Lieder begleitet.



... kreatives Gestalten
Pauline hat gerade eine Lehmfigur geformt. Auf unserem Waldplatz gibt es
eine Stelle, an der die Kinder immer wieder Lehm zu Tage fördern, ihn
kneten, formen und trocknen lassen. Leonie malt mit Wachsmalstiften. In
unserer Waldhütte gibt es Wasserfarben, Papier, Kleber, Stifte, Schnüre,
Knete und Pinsel. Bei unserem Foto-Projekt hat heute Jeffrey die digitale
Kamera und macht jede Menge Fotos.


... Feinmotorik
Francis pikiert Pflanzen in unserm Garten, Leonie schnitzt und Jeffrey
hämmert einen Nagel ins Holz. Im Wald gibt es 1000 Anlässe seine
Fingerfertigkeit zu üben. Nicht nur das Schneiden mit einer Schere trainiert
die Feinmotorik, auch das Zerpflücken von Blumen, das Fangen von
Grashüpfern und das Arbeiten mit Werkzeugen aus unserem
Werkzeugkasten.



... Verantwortung und Achtsamkeit
Die Kinder wollen etwas bauen. Jeder wird gebraucht. Francis übernimmt
das Koordinieren. Wenn man etwas zusammen machen will, muss man sich
absprechen, Aufgaben und Verantwortung übernehmen, auf einander Acht
geben. Jason und Jeffrey sind Zwillinge. Im Wald gibt es genug Raum für
gemeinsame Aktionen der beiden, aber auch für eigene Vorhaben.



... Naturwissenschaft
Auf einem Streifzug haben die Kinder ein Gerippe entdeckt. Viele Fragen
entstehen: Was war das für ein Tier? Haben wir auch solche Knochen?
Wo ist der Kopf? Ein anderes Mal steht ein Schirmpilz im Visier.Jason und
Jeffrey experimentieren mit Feuer und Schnee. In der Natur können die
Kinder ihrer Neugier freien Lauf lassen und experimentieren. Nebenbei
lernen sie eine Menge über Natur, Physik und Biologie.



... Sprache
Bei einer Schatzsuche ist ein Teil der Schatzkarte gefunden. Jetzt heißt es
absprechen: Absichten müssen deutlich formuliert werden, so daß die
anderen sie verstehen. Jannis holt Luft und pustet mit ganzer Kraft auf eine
Pusteblume. Er trainiert so ganz nebenbei die Muskeln, die für die richtige
Aussprache wichtig sind. Im Wald wird auf vielfältige Art und Weise die
sprachliche Entwicklung gefördert (mit und ohne Anleitung).


... Koordination und Ausdauer
Jeffrey stellt seine Kraft unter Beweis: 2 schwere Steine hebt er wie Hanteln
hoch. Pauline wagt sich am weitesten beim Klettern vor. Im Wald gibt es
zahlreiche Bewegungsmöglichkeiten: balancieren, schaukeln, springen,
kriechen ... Kinder lernen über Bewegung und dazu haben sie im Wald
ausreichend Zeit, Platz und Möglichkeit. Bewegung an frischer Luft stärkt
zudem die Ausdauer und das Immunsystem.



WARUM WALDKINDERGARTEN
-Unterschiede zu anderen Einrichtungen

Der Jahreszeitliche Rhythmus gibt dem Waldkindergarten seine Struktur.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter erschaffen verschiedene Stimmungen,
Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Entstehen, Wachsen, Blühen, Ernten,
Ruhen, Stille ... Die Kinder erleben sich als Teil dieses Kreislaufes.

Durch die Vielfalt der natürlichen Umgebung werden alle fünf Sinne des
Kindes angesprochen. Die Intelligenz des Kindes wird dadurch wiederum
angeregt und gefördert. Kinder lernen anders als Erwachsene: sie wollen
berühren, erleben und eine Beziehung zum Gegenstand ihres Interesses
aufbauen. In Verbindung mit den fünf Sinnen werden Sachinformationen in
einem Lernkontext aufgenommen. Das Kind entwickelt eine neugierige,
fragende Grundhaltung.

Für Kinder gibt es nichts Schöneres als sich draußen ohne Zeitdruck und
Einengung zu bewegen und die eigenen Kräfte ausprobieren zu können.
Der Waldkindergarten bietet Platz diesem Drang nachzugehen und bietet
eine Vielfalt an Bewegungsanlässen und –möglichkeiten.

Die Entwicklung des Körpers und des Geistes stehen in engem
Zusammenhang. Die Förderung des psychomotorischen Bereiches
findet im Waldkindergarten unter idealen Bedingungen statt. Kinder, die in
ihrer Kindheit auf Bäume klettern konnten und gelernt haben hinzufallen
ohne sich zu verletzen, gewinnen Sicherheit und Selbstbewusstsein, was
wiederum die Grundeinstellung zum Leben beeinflusst.

Die Fantasie des Kindes kann sich durch das Spiel mit der Natur und
ohne vorgefertigte Materialien frei entfalten. Bedeutungen werden nicht
vorgegeben. Aus einem Ast wird ein Bohrer und eine Baumwurzel
Ladentisch. Außerdem kann das Kind fernab der Legokisten wieder
Interesse an den anderen Kindern entwickeln, anstatt an dem Spielzeug,
was es unbedingt haben muss.

Das genaue Hinhören und Wahrnehmen verschiedner leiser Laute fördert
die innere Ruhe und die Konzentrationsfähigkeit. Stille ist heute ungewohnt,
aber von unschätzbarem Wert. Im Waldkindergarten gibt es verschiedene
Anlässe still zu sein. Der Wald verschluckt aber auch Geräusche, der
Lärmpegel ist viel niedriger als in geschlossenen Räumen, weshalb die
Kinder auch mal richtig laut sein können.

Auf der Basis des Aufeinander-angewiesen-Seins wird die soziale
Kompetenz
des Einzelnen und der Gruppe gestärkt. Jedes Mitglied der
Waldkindergartengruppe ist Helfer und Wissensvermittler. Die Kinder lernen
ihre eigenen Interessen wahrzunehmen und zu vertreten. Sie lernen
Rücksicht zu nehmen und Geduld zu haben.

Das pädagogische Prinzip des Waldkindergartens ist das ganzheitliche
Lernen
. Das Kind wird körperlich, geistig, emotional und moralisch
gefördert. Die motorische, mathematische und naturwissenschaftliche
Bildung ist genauso wichtig wie die sprachliche, kulturelle, musische und
künstlerische.


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